Wir verlängern das Leben


Wir verlängern das Leben


 

In der Steinzeit starben die Menschen im Vergleich zu heute sehr früh. Fehlende Hygiene, schlechte Ernährung, Krankheiten und Arbeitsbelastung führten zu einer Lebenserwartung von nur etwa 20–25 Jahren. Schon während der ersten vier Lebensjahre erlebten viele Kinder ihr viertes Jahr nicht mehr.
       In der Bronze- und Eisenzeit wurden die Erwachsenen mit 30–45 Jahren etwas älter. Doch auch hier starben etwa 25% aller neugeborenen Kinder; und ungefähr die Hälfte aller Neugeborenen erlebten das Erwachsensein nicht. Auf Grund von Komplikationen bei der Geburt hauchten dazu noch viele junge Frauen schon unter 20 Jahren ihr Leben aus.
       Menschen, die 50 Jahre und älter wurden, gab es aber durchaus. Und aus römischer Zeit sind Menschen bekannt, die mehr als 70 oder sogar 80 Jahre alt wurden!
       Die Erhaltung des menschlichen Lebens schreitet immer weiter voran, die Anzahl der »Hundertjährigen« betrug im Jahre 2021 bei uns rund 23.500! Je mehr wir nun jedoch unsere Zeit als Bewohner des Planeten Erde weiter verlängern, desto mehr öffnen wir auch die Türen für Krankheit und Armut. Die Alterung der Bevölkerung erhöht die Zahl der Erkrankungen, die mit der Abnutzung der Teile unseres Körpers zusammenhängen. die Alzheimer-Krankheit z.B. ist ein paradigmatisches Beispiel.
       Aber auch die sozialen und wirtschaftlichen Probleme im Zusammenhang mit den wachsenden Schwierigkeiten, allen Senioren der Bevölkerung ein würdevolles Alter zu gewährleisten, sind höchst besorgniserregend und scheinen nicht zufrieden stellend lösbar zu sein, insbesondere in einer Welt, in der die Wirtschaft alles dominiert.
       Indem wir das menschliche Leben verlängern, säen wir Nahrung für diese (fast) Zwillingsschwestern; Krankheit und Armut
Ist das nun der Preis für den Versuch, gegen die natürliche Ordnung der Dinge zu verstoßen? Ist Gott verärgert über uns, weil wir so tun, als wären wir Er?


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Kommentare (12)

werderanerin

Warum freuen wir uns nicht einfach darüber, heutzutage älter zu werden..., ja auch wenn es vielleicht bei so manchem beschwerlich werden könnte.

Was ich anmerken würde..., hier ist die Politik seit Jahrzehnten (!) in der Pflicht, lebenswerte Unterbringungen bereitzustellen, damit ein würdiges Leben "im Alter" überhaupt auch umsetzbar wäre...und das ohne (!) Unsummen zu bezahlen !

Nicht jeder kann oder möchte jemanden zu Hause pflegen oder begleiten, weil es manchmal ganz einfach garnicht machbar ist.

Ich für mich mag diesen negativen Klang nicht...und möchte auf die sehr vielen fitten "Älteren" verweisen, die sich wohlfühlen, ihr leben noch genießen können und ganz sicher nicht darauf verzichten würden, alt zu werden !

Kristine


 

Pan

@werderanerin  
Verstehe ich schon, nur mit einer Vogel-Strauss-Politik kommt niemand zu seinem Recht.
Und den "fitten" Alten stehen entsprechend viele Menschen [oder noch mehr] gegenüber, die gerade so über die Runden kommen oder in Heimen ihr Leben fristen, die diesen Namen nicht verdient haben! 

 

U. Petri

@Pan  
Einerseits hast du recht,
andererseits gibt es wohl keine Gerechtigkeit in dem Sinne, daß die Menschen (oder auch Geschäfte, Firmen) gestützt werden, die es vorrangig brauchen.
Um dieser Gerechtigkeit zu entsprechen werden immer neue Gesetze notwendig (weil in jedem Fall einer schreit, er sei ungerecht behandelt..).

Es gibt durchaus viele Menschen, die ihr Leben so leben, als gäbe es nur das heute, der Staat wirds schon richten (auch wenn sie sich das evl. nicht bewußt machen).
Auch der Zuzug vieler Bedürftiger verschärft die Situation.

Dazu kommt auch unser eigener Egoismus:
wie viele Wohnungen stehen leer, weil die Vermieter schlechte Erfahrungen gemacht haben - die würden dringend gebraucht!

Bei allem Bedauern erhebt sich vor allem die Notwendigkeit:
Man halte die Augen auf, wo man helfen kann (oft wichtiger als Geld)
verhalte man sich so, wie man es von allen anderen erwartet,
spende man - wie und wo man kann - freudigen Herzens -

und
erfreue man sich seines Lebens, solange man noch kann! 

Mit frühlingshaften Grüßen
Ursula


 

werderanerin

Auch ich verstehe deine Ansicht..., nur bringt uns negatives Denken wahrlich nicht weiter.

Politik war immer schon schwierig,  niemand kann man es rechtmachen. Vielleicht sollten wir mehr positives Denken in den Mittelpunkt rücken und uns auch mal des Lebens erfreuen...Pan ❗️

Frohe Ostern wünscht

Kristine 

chris33

Wer braucht schon eine bessere Gesundheitsversorgung und soziale Unterstuetzung, wenn wir einfach die Lebenserwartung senken koennten.?

Lass uns zurueck gehen, zu den guten alten Zeiten, als eine Erkältung noch eine Todesursache und Armut die Norm fuer die meisten Menschen war.

Klingt nach einem guten Plan, oder? 🤔

Chris33 

Pan

@chris33  

Hier werden, wie schon des Öfteren, Ursache und Wirkung vertauscht!
Die Altersarmut ist nun mal keine Mär, auf billigem Papier geschrieben. Und das die "Gesundheitsverorgung" vor dem Kollaps steht, pfeifen inzwischen die bekannten Spatzen von den Dächern der Kliniken, die vor dem finanziellen Ruin stehen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Menschen nicht "alt"werden sollen. Maßgebend ist der Rahmen, in dem das geschehen muss!

chris33

@Pan 
Ja, ja der "Rahmen".

Wenn du hier auf staatliche Institutionen hinweist, die eine Rolle spielen unter denen Menschen altern, kann ich nur sagen:

Letztendlich tragen sowohl staatliche Institutionen als auch 

persoenliche Verantwortung 
(und nicht zu knapp) 

dazu bei, wie  sie altern und wie gut Menschen dabei  unterstützt werden

meint Chris33 






 

Lerge

Lifespan of OT.jpg
Zu diesem Thema kann ich sonst nichts sagen, denn ich bin inzwischen zuu alt.....

Lerge

Pan

@Lerge  

Ach Du alter Methusalem - die Altersangaben sind schon interessant, zugegeben. Aber auf "biblische Altersangaben" berufen heisst dann auch "den Wetterbericht am Wasserstand in der Badewanne" ablesen, meinst Du nicht auch?

Mit einem Lächeln -
Horst

Pan

Provokante Fragen, entsprechend sollen die Antworten sein - das ist das Anliegen, das ich auch erwarte! Nur durch solche Dialoge kann die geistige Einschätzung von divergierenden Ansichten ein gutes Miteinander wachsen lassen!
Ich schätze solche Texte, da sie dazu beitragen, offen miteinander umzugehen! Danke.

Eines nur möchte ich stark anzweifeln: Dass die Krankheitsbekämpfung positv sein soll!
Wenn Patienten 4-6 Monate auf einen Termin warten müssen (keine Seltenheit jedenfalls ausserhalb der Ballungsräume), ist das doch schon eine ungewöhnliche Tatsache, die einen schalen Nachgeschmack hinterlässt! 

U. Petri

Na, ich glaube, so kann man das aber nicht sagen !

Das Älter Werden erfolgt ja dadurch,
daß
. die Neugeborenen eine deutlich bessere Überlebenschance haben
. unsere Lebensumstände im Gegensatz zu früheren Zeiten besser geworden sind
. die Krankheitsbekämpfung und die Gesundheitsvorsorge besser geworden sind.

All dies wirst Du nicht bestreiten können.

Daß mit dem Alter neue, altersgemäße Krankheiten auftreten, ist die logische Folge.

Daß durch die Verlängerung des Lebens über die Erwerbstätigkeit hinaus
Armut in weiten Teilen der Bevölkerung entstand, ist leider die Folge.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie diese "Rückseite der Medaille" gelöst werden könnte.
Vielleicht - hoffentlich finden sich in der Zukunft Lösungen.
Ich glaube aber nicht, daß wir dafür gerne früher sterben möchten 😟😟

meint Ursula

Songeur

Treffend hast Du das meiner Meinung nach beschrieben.

Mir kommt das alles aber sehr natürlich vor, denn andere Menschen als die, die derzeit die Erde bevölkern und den "Fortschritt" vorantreiben gibt es nicht.

Zu Deiner letzten Frage kann ich nichts anmerken denn ich weiß ja nicht einmal, ob es ihn überhaupt gibt.


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