Wie wirkt Kollagen-Pulver auf unser Immunsystem?

Kollagen ist mit über 30 Prozent Anteil das am häufigsten vorkommende Eiweiß. Da dieses faserbildende Protein ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes ist, findet es seinen Einsatz in Knochen, Knorpel, Zähnen, Sehnen, Bändern und der Haut. Nach heutigem Kenntnisstand lässt die Produktion der Aminosäureketten bereits ab dem Alter von 25 Jahren nach. Unglaublich, was diese Aminosäuren leisten, denn ohne sie würde unser Körper bereits nach wenigen Jahren nach der Geburt zu altern beginnen.
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©svittlana | Freepik.com

Diese speziellen Protein-Bausteine sind vor allem am Energiestoffwechsel beteiligt. Dazu gehört insbesondere der Prozess der Zellerneuerung. Die Ernährung spielt dabei eine sehr wichtige Rolle. Über die Nahrung können nämlich die körpereigenen Kollagen-Reserven wieder aufgefüllt werden, die im Laufe des Alters schwinden. Alte Hausrezepte wie das Auskochen von Knochen zu einer kräftigen Brühe oder eine vitaminreiche Hühnersuppe können Wunder bewirken. Kollagen-Pulver ist ebenfalls ein probates Mittel, um den Kollagenhaushalt aufzufüllen.
 
Die Haut ist ein wichtiger Schutz und hält Krankheitserreger ab. Deshalb sollte diese natürliche Barriere gut geschützt werden. Kollagen Pulver schützt zum einen die Haut und beugt zudem auch noch dem Altern vor. Einen positiven Einfluss haben diese Protein-Bausteine auf den Darm. So wirken sie entzündungshemmend und regenerieren den Verdauungstrakt. Dadurch wird zusätzlich die Darmflora verbessert.

Vitamin C – ein echter Booster

Wenn der eigene Körper zu viel Zeit benötigt, um Kollagen zu bilden oder gar teilweise aussetzt, dann macht sich das schnell durch kleine Fältchen bemerkbar. Das möchte niemand, aber das ist der Preis des Alterns. Den „Jungbrunnen“ hat leider noch keiner gefunden und deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man dem entgegenwirken kann.
 
Der Körper benötigt Vitamin C, um Kollagen zu bilden. Durch dieses Vitamin werden spezielle Enzyme aktiviert, die den Stoffwechsel antreiben. Ein Vitamin C-Mangel führt auf Dauer dazu, dass der Körper verschiedene Aminosäuren nicht stabil in der Tripelhelix verankern kann. Das bedeutet, dass die Tropokollagen-Einheiten keine Fasern ausbilden können und instabil werden.

Das klingt sicherlich alles sehr technisch, aber im Grunde ist es wie bei einer Mauer: Wenn dem Zement nicht genügend Wasser beigemengt wird, dann wird er bröckelig und verbindet sich nicht ausreichend mit den Steinen. Die Mauer wird instabil und könnte einstürzen. In diesem Beispiel wäre das Wasser mit dem Kollagen gleichzusetzen und der Zement die Tripelhelix, also die stabile Faserstruktur.

Wie kann ich den Kollagenaufbau fördern?

Kollagen-Pulver hat im Prinzip dieselbe Wirkung wie Knochenbrühe, Gelatine oder Aspik. Bestimmte Herstellerangaben zur Folge reichen bereits 2,5 bis 10 Gramm pro Tag, um Auswirkungen an Haut und Haaren zu verbessern. Bei den Haaren ist die Kollagendichte deutlich zu spüren. Die Haut kann Feuchtigkeit länger speichern und die Elastizität der Haut bekommt mehr Spannkraft. Studien zeigen, dass sich bereits nach vier Wochen diese Effekte bemerkbar machen.
 
Der natürliche Alterungsprozess lässt sich nicht vermeiden, aber man kann ihn etwas hinauszögern. Das gelingt, indem kollagenhaltige Nahrungsmittel zu den normalen Lebensmitteln ergänzt werden. Besonders viel Kollagen ist in tierischen Lebensmitteln wie Haut, Gelenke und Knochen enthalten. So kann eine Ochsenschwanzsuppe bereits einen großen Teil vom täglichen Bedarf decken. Neben der Haut des Schweins, Lachs oder Huhn ist auch Gelatine ein hervorragender Kollagen-Lieferant.

Kollagen-Hydrolysat zählt rechtlich gesehen zu den Lebensmitteln und wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Bei diesem Kollagen-Pulver werden in einem Spezialverfahren Aminosäureketten in kleine Teile (Peptide) aufgespalten. Das bewirkt, dass der Körper diese sogenannten Kollagenpeptide schneller aufnehmen und verarbeiten kann.

Vegetarier und Veganer haben das Problem, dass Kollagen hauptsächlich in tierischen Produkten zu finden ist. Diese Nahrungsquellen ergeben sich aber nicht aus ihrem Speiseplan. Aber auch dafür hat die Natur gesorgt. Denn es gibt Pflanzen, die sich positiv auf die Kollagensynthese auswirken. In der Schale der weißen Lupine ist zum Beispiel ein Eiweiß enthalten, das Ähnlichkeiten mit dem menschlichen Kollagen aufweist. Aufgrund der geringen Auswahl bietet sich für Veganer und Vegetarier deshalb eher Gelatine an, die aus quellfähigen Alternativen wie Pektin, Agar-Agar oder Chiasamen bestehen können.

Wie wirkt Kollagen-Pulver im Körper?

Neben der Faltenreduktion wirkt Kollagen-Pulver auch am Knorpel, Knochen und Gelenke. Sogar an Muskeln soll eine positive Reaktion bemerkbar sein. Studien zeigen, dass das Kollagen-Pulver tatsächlich vom Körper angenommen wird. Wenn auch nur in einzelnen Bestandteilen, denn bestimmte Prozesse zerlegen das Kollagen in Glycerin, Prolin, Aminosäuren und Hydroxyprolin.

Daraus kann der Körper wiederum körpereigenes Kollagen produzieren. Nachgewiesen wurden diese Stoffwechselprozesse jedoch nicht, sodass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob das zusätzliche Kollagen tatsächlich direkt in Knorpel, Sehnen und Muskeln eingeschleust wird. Die Wirkung beruht daher eher aus Beschreibungen des Wohlbefindens der Probanden.

Ist die Einnahme von Kollagen-Pulver zu empfehlen?

Da die Wirksamkeit nicht eindeutig belegt werden kann, wäre eine Aussage über eine Verbesserung der Knorpelbildung und Verbesserung der Gelenkprobleme oder gar die Rückbildung von Falten nicht haltbar. Eine Studie über die Wirksamkeit müssen die Hersteller allerdings nicht nachweisen, da es sich bei diesen Präparaten nur um Nahrungsergänzungsmittel handelt. 
 
Eine dauerhafte Einnahme ist aber aufgrund der fehlenden Langzeiterfahrungen nicht zu empfehlen. Nebenwirkungen einer Überdosierung wurden allerdings in einer Untersuchungsstudie keine festgestellt.

Warum bildet der Körper plötzlich kein eigenes Kollagen mehr?

Von plötzlich kann nicht die Rede sein. Es gibt viele Faktoren, die zu einem Abbau von Kollagen führen. Die meisten von ihnen sind aber Prozesse, die schleichend mit dem Alter einhergehen. Eine unzureichende Einnahme von Vitamin C führt häufig im Alter zu einer verminderten Elastizität der Haut. Frauen haben zudem das Problem, dass der sinkende Östrogenspiegel für eine nachlassende Kollagenbildung verantwortlich ist.
 
Rauchen und viel Stress zählen zu den Faktoren, die eine ausreichende Kollagenbildung entgegenstehen. Zu dem können ungesunde Ernährung, übermäßige Sonneneinstrahlung und chronische Erkrankungen zu einem Kollagen.Defizit führen. Der Körper produziert deutlich weniger Kollagen und verursacht trockene und faltige Haut. Als zusätzlich bekannte Auswirkung werden Gelenk- und Augenprobleme genannt.

Worauf muss ich achten und was kann ich selber tun?

Zunächst sollte genau beurteilt werden, ob sich bestimmte Beschwerden wirklich selbst behandeln lassen oder ob nicht besser ein fachkundiger Arzt zur Abklärung aufgesucht werden müsste. Eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung mit ausreichend Eiweiß und viel Vitamin C kann sich sehr positiv auf die Kollagenbildung auswirken. In Milchprodukten, Hülsenfrüchte, Vollkornmehl, Geflügel und Fisch ist beispielsweise reichlich Eiweiß enthalten.

Fischallergiker sollten auf bestimmte Kollagen-Pulver verzichten und sich ganz genau die Zusammensetzung durchlesen. Eine Unverträglichkeit kann lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Dasselbe gilt für Veganer und Vegetarier. Da ein Großteil der Kollagen-Pulver aus Schweineschwarten gewonnen wird, sollte auch hier ganz genau auf die Produktbeschreibung geachtet werden.

 
  • Veganes Kollagen gibt es in dieser Form nicht. In der Regel handelt es sich bei diesen Produkten um pflanzliche Rohstoffe, die Glycin, Hydroxyprolin, L-Lysin und Prolin enthalten. Es gibt aber Kollagenfreundliches Gemüse wie zum Beispiel Tomaten und Rote Bete. Das darin enthaltene Vitamin A regt die Kollagenproduktion im Körper an.
  • Viel gesundes Obst und Gemüse ist kein altes „Hausmütterchenrezept“, es enthält tatsächlich viele gesunde Vitamine. Dazu ausreichend Flüssigkeit. Am besten Wasser und gesunde Teesorten.
  • Ein Faktor, der leider oft unterschätzt wird, ist die direkte Sonneneinstrahlung. Deshalb ist ein ausreichender Sonnenschutz eine wirksame Maßnahme gegen vorzeitiges Hautaltern.
  • Gesunder Schlaf und Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin und Alkohol fördern das Wohlbefinden und geben den Zellen genügend Zeit, sich zu generieren. Eine wahre Wunderwaffe gegen das vorzeitige Altern.
 

Zusammenfassung

Umwelteinflüsse haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf unseren Körper. Dadurch werden teilweise Kollagenstrukturen geschädigt, die sich in tieferen Hautschichten befinden. Das kann bewirken, dass die eigene Kollagenherstellung abnimmt. Eine Folge davon könnte eine geringere Wasserbindungskapazität sein. Diese natürlichen Alterungsprozesse können auch nicht durch Nahrungsergänzungsmittel beeinflusst werden.
 

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