Ein Buch, das das Leben schrieb


Zurück zum Zug der Gefangenen: Seite 12
Mutter drehte durch als sie den Herrn Konsul aus Beuthen sah unter den Gefangenen.Anschließend bekamen wir Besuch von der GESTAPO : 1.Warnung.
Eines Tages geschah ein Unglück,das wir KINDER miterleben mussten.Ein KZ-Häftling kippte vor unserem Haus um.Ein WACHMANN hat ihn dann mit seinem Gewehr erschlagen und wir mussten das mit ansehen....Ältere Zivilisten nahmen uns auf die Seite,andere nahmen dem Wachmann das Gewehr ab und schlugen auf ihn ein--- beide waren tot....Ab diesen Tag,während des Durchzuges der Häftlinge,durfte keiner mehr das Haus verlassen.
Nun hatte Mutter ein neue Strategie.Sie warf das Essen aus dem Fenster.Wir bekamen erneut Besuch : 2.Warnung.... Alle FENSTER müssen geschlossen bleiben.Was nun????
Wir trafen uns heimlich mit unseren Hausbesitzer,der auch verhaftet worden war (weil ER auch JUDE war)und aus dem Treck fliehen konnte ,auf dem Friedhof,um den Gefangenen weiterhin Essen zustecken zu können,bis zum Tag X...Dort standen zwei Bänke, die durch einen Papierkorb getrennt waren,umgeben von einer hohen Hecke.Mama meinte immer,dass uns hier keiner sehen könnte.Falsch gedacht.Ich legte das Essen in den Papierkorb,der Bekannte griff zu.Plötzlich flog die Hecke auseinander und es stürzten sich Männer auf Mutter und den Gefangenen und führten beide ab. Bartho

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Kommentare (1)

Traute Schlimm ist die Wahrheit. Schlimmer ist, das es die Wahrheit ist.
Der Mensch ist beeinflussbar und wer den Sieg davon trägt, steht noch nicht fest.
Wenn ich das nicht mehr erlebe, und das ist an zu nehmen, will ich es wohl lieber nicht wissen. Die Konsequenzen wären wohl so, dass ich sie mir lieber nicht vorstellen mag.
Mit beeindruckten Grüßen,
Traute

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